Vakuum-Regelventile ermöglichen im Gegensatz zu Vakuum-Isolationsventilen, deren Funktion auf das vollständige Öffnen und Schließen beschränkt ist, eine Steuerung von Volumenströmen. Dies geschied in der Regel durch eine Verengung oder Erweiterung des Ventildurchlasses. Der Regelungsspielraum ist dabei je nach Konstruktionsprinzip des Regelventils unterschiedlich. Man spricht hier auch vom verfügbarem Leitwertspektrum. Ventile mit einem sehr großen Leitwertspektrum erlauben in der Regel eine feinere Volumenregelung als Ventile mit kleinem Leitwertspektrum. Entscheidend für die Feinheit und Präzision der Ventilregelung ist aber vor allem auch das Konstruktionsprinzip sowie die Art des Antriebs. Vakuum-Regelventile sind zum überwiegenden Teil elektrisch angetrieben, da der elektrische Antrieb in der Regel sehr feine und schnelle Positionsveränderungen des Ventil-Tellers erlaubt. Beides ist entscheiden für eine präzise Regelung. Neben den elektrisch angetriebenen Regelventilen gibt es aber auch pneumatische Lösungen, die z.B. mechanisch vordefinierte Regelpositionen anfahren, oder manuelle Lösungen. Vakuum-Regelventile gibt es ferner als reine Regelventile ohne Isolationsfunktion, d.h. sie dichten nie vollständig ab und erlauben immer einen minimalen Rest-Volumenstrom, oder als Regel- und Isolationsventile, die auch eine vollständige Unterbrechung des Volumenstroms bieten.
Vakuum-Regelventile gibt es in sehr unterschiedlichen Ausprägungen, da Regelanforderungen bei Vakuumsystemen sehr unterschiedlich sein können. Bei der Auswahl eines Vakuum-Regelventils sind deshalb folgende Kriterien entscheidend:
1) Die Höhe des maximalen Differenzdrucks, bei dem das Ventil regeln soll. Dies ist nicht zwangsläufig der maximale Differenzdruck dem das Ventil im geschlossenen Zustand wiederstehen kann, wenn es auch eine Isolationsfunktion hat.
2) Die Größe des benötigten Leitwertspektrums, des Regelbereichs.
3) Die Größe des Volumenstroms
4) Die Geschwindigkeit, mit der Veränderungen im Volumenstrom durchgeführt werden sollen
5) Die Widerstandsfähigkeit gegen Beiprodukte im Volumenstrom oder allgemein aggressive Medien
6) Die Sensibilität gegenüber Strömungsveränderungen z.B. Turbolenzen, die durch den Regelvorgang ausgelöst werden.
7) Die Sensibilität gegenüber Partikeln, die durch das Ventil emittiert werden können
8) Die Umgebungstemperaturen bei denen das Ventil eingesetzt werden soll und bei denen es regeln soll.
9) Die Art der Regelbarkeit als lineare Volumenstromveränderung oder dynamische Veränderung, bei der die Regelgeschwindigkeit unabhängig von der Stellung des Ventiltellers n einem sogenannten Regelprofil, gesteuert werden kann.